So, da heute ein wenig Ruhetag ist, komme ich wieder zum Bloggen… Vorgestern waren wir – auf der Suche nach einer netten, kleineren, nicht ganz so heftigen Wanderung, da bei uns der “Dampf ein wenig raus war”, im Wanderführer auf den Cañón de Añisclo gestoßen. Angepriesen wurde es uns als “pure Genusswanderung ohne Anforderungen”. Nun gut, wir also hin, runter und dann durch… Von wegen “keine Anforderung” – wir fanden es doch schon ziemlich kräftezehrend und bei vielen Stücken mit rutschigen Flächen (Wasser auf glattem Stein ist gaaaanz toll) und doch recht langen Steigpassagen nicht gerade “ohne”
. Aber das scheint ein Phänomen der deutschen Wanderführer an sich zu sein – die Zeiten sind meist ausgelegt für den doch super-sportlich angehauchten Leser (wir nehmen gerne 30% mehr
) und was Anspruchslosigkeit angeht, nun gut, da scheiden sich ein wenig die Geister. Spanische Wanderführer sind da viiiiiiel besser
Meist sind wir schneller als die Zeiten dort (man lässt sich einfach etwas mehr Zeit und rechnet auch mal Pick-Nick und Foto ein – nicht nur Steigleistung
) und außerdem kommt die Beschreibung der Realität oftmals näher…
Aber nun zur Tour selber… Der Fluss hat sich hier im Lauf der Zeit ein gigantisches Bett gegraben, welches man fast in gesamter Länge – meist im Schatten – durchwandern kann. Man geht eigentlich vom Parkplatz aus in den Canyon hinein und sieht dann den Fluss immer wieder auf der rechten Seite liegen.
Katerakte sind viele vorhanden…
Und wunderschöne Gumpen, die so herrlich zum baden einladen würden (was man aber leider (ok, verständlicherweise bei den vielen Menschen) nicht darf…)
Na, das ist doch eine Farbe
So zieht sich das dann über Kilometer hin, wobei man fairerweise sagen sollte, dass man eigentlich vor der großen Steigung auch gut umkehren könnte, da danach nicht mehr allzu viel kommt (außer man hat noch Bedarf an Energieverbrauch ).
Oben auf einem Plateau kann man dann die Dimensionen nochmals erkennen
und auf dem Rückweg – dann in der Abendsonne – glühen die Felsen so richtig
schön golden
und man kann die Basaltstruktur nochmals gut erkennen
So geht es dann langsam aber sicher wieder zurück zum Töff-Töff
Da wir unseren Wagen auf dem oberen Parkplatz geparkt hatten (ist ein Einbahnsystem, wenn man unten parken will und wir wollten die 15 km nicht extra fahren), waren uns beim Aufstieg noch ein paar wunderschöne Blicke beschert.
Hier kann man die Dimension der Schlucht mal so richtig sehen
und auch die Abrisskanten sind schon phantastisch
Fast wie ein explodierter Vulkan (was durchaus sein könnte) – auf jeden Fall aber viel Erosion durch Wasser …
Also, als Bilanz könnte man sagen, dass die Wanderung schön war; auch stellenweise sehr eindrucksvoll von den Dimensionen, aber in Summe eher ein wenig enttäuschend. Das mag aber sicherlich auch an einer Art von “Übersättigung mit Gigantischem” liegen, da hier Alles irgendwie groß, mächtig und hoch ist
Es gibt noch eine Alternativwanderung (mal schauen, was wir heute Mittag machen), die an der Abrisskante oben entlang zieht. Das könnte an sich fast eindrucksvoller sein…
1 Kommentar ›