Nachdem wir nun endlich in den Westfjorden angekommen sind, wurde natürlich auch das Wetter wieder schlechter… (Schnee, Eisregen, Kalt, Brrrr…). Aber egal, es ist wunderschön und wir genießen es aus vollen Zügen.
Auf dem Weg nach oben fanden wir eine Robbenkolonie mit wunderschönen Exemplaren
“Stilleben mit 2 Robben” – “Dolce Farniente”
Die Tierchen sind immer wieder extrem ausdrucksvoll und vor allem sehr anschmiegsam (an Stein…)
Lebensfreude – Dein Name ist Robbe…
Auf den Bergrücken ist die Landschaft ziemlich karg und hochalpin
Moose und Flechten sind die vorherrschenden Siedler
Sogar die Lava wird langsam vom Zahn der Zeit zermürbt und bröckelt wie altes Holz
Seit ein paar Jahren hat man überall auf den Bergen solche Wettermessstationen eingerichtet, damit man sich vor Reiseantritt bereits im Internet die Wetterverhältnisse ansehen kann. In den Bergen sicherlich sehr sinnvoll, da die Straßen oft durch Schnee gesperrt sind. Auch die Mobilfunk-Stationen werden mittlerweile per Dieselaggregat (wenn es gar nicht anders geht) 24*7 am Leben gehalten – so dass auch das Mobilfunknetz dementsprechend weit verfügbar ist.
Immer wieder sind die Gumpen mit Seen voll – baden wollte ich da aber definitiv nicht..
Die arktischen Schwäne sind wunderbar zu beobachten, wie sie
grazil und anmutig durch die Luft gleiten
Der gelbe Schnabel ist besonders schön
Ist das nicht eine tolle Aerodynamik?
Muschelsammlerin an den Fjorden
Überall kleine Wasserfälle
Seetang-Küsten
und andersfarbige Gesteinsschichten, die die Struktur auflockern
Wie von Menschenhand abgetragen wirkt die Küste – ist aber rein natürlich über die Gletscher entstanden
Besonders schön sind die Brackwasser-Bereiche, da hier Licht und Schatten tolle Effekte zaubern
Vor allem die Moose und Algen sind so wunderschön
Und die Farbkombinationen sehr beruhigend für Auge und Seele
Der Gletscher auf dem nördlichsten Finger der Westfjorde
Und wieder Blicke in den Fjord hinein
Mit nochmals ein paar kleinen Wasserfällchen am Straßenrand
Munter rauschend plätschert hier überall Wasser zu Tale
Und der klassische Posenablauf bei der Digitalfotografie wiederholt sich Bild machen…
und kontrollieren, ob es das ist, was man sich vorgestellt hat
Hier noch ein paar Prachtexemplare für die Ausdrucksfähigkeit der Robben
Ist sie nicht süß?
Und faul…
Wieder tolle Farbkontraste
Hier hatte ein Bauer eine Kiste montiert, wo man sich gegen Bezahlung frische Karotten, Blaubeeren, Marmelade, etc. kaufen konnte. Außerdem waren Ferngläser (zur kostenlosen Benutzung) drin – wirklich eine nette Geste und auch so toll, da es auf Vertrauen funktioniert. Dies ist generell oftmals der Fall, da bei vielen Zeltplätzen keiner ist und man das Geld einfach in eine Kiste wirft
Beim letzten Platz hatten wir dann im Hafen bei einer Fischfirma auch gefragt, ob wir wohl frischen Fisch kaufen können (ist gar nicht so einfach, da oftmals der Fisch direkt auf dem Boot gefroren, oder nur über die Fabriken verarbeitet wird – dann kann ihn nur im Laden frisch kaufen). Nach ein wenig anschauen und überlegen, dass die Kabeljaue mit 3-5 Kg und die Dorsche mit 4-6 kg wohl doch ein wenig zu groß für uns sind, entschieden wir uns für einen “Kingfish” (zumindest heißt der wohl so in Dänemark – der isländische Name war entschieden zu kompliziert zum transkribieren…). 1,5 kg wurden dann zu 1 kg erklärt (übrigens der gleiche Mann, der auch auf dem Zeltplatz abkassiert hat), da es dann billiger wird – war ja eine nette Geste. Dafür haben wir dann 6 € gezahlt – also wirklich nicht viel.
Was macht man nun aber mit so einem Gerät – an sich ja in den Ofen und ganz, aber da wir keinen Ofen haben und den Grill bei dem Wetter auch nicht wirklich auspacken wollten…
Wurde er eben filetiert (macht das mal im Camper – was ein Spaß und eine glitschige Sauerei… ) und die Knochen und einfachen Fleischstückchen zu einer leckeren Suppe verarbeitet; “schau mir in die Augen Kleines”. Die beiden Filets waren ja immer noch ca. 700 g, also mehr als ausreichend für heute und morgen. Dann aber thailändisch so mit Kokos, Curry, lecker…
Die Suppe war wie gesagt sehr lecker, aber eben auch recht deftig. Ehrlich gesagt haben wir noch nie so einen fetten Fisch verarbeitet. Es ist auch kein Jäger (fehlende spitze Zähne) oder Vegetarier (keine Reibeflächen) sondern wohl eher einer, der die Beute ganz schluckt. Egal – lecker war und ist er…
Bezüglich essen haben wir sowieso hier in Island einige eher absonderliche Geschmackserfahrungen gemacht. Die getrockneten Fischstücke sind ja wirklich lecker (ok, für mich immer, für Ursi oft…); bei der mit Schafsköttel geräucherten Forelle wird es dann allerdings schon langsam grenzwertig. So richtig lange im kalten Rauch – da schmeckt jedes Stück wie Schaf; wie gesagt eigenwillig und einmal sollte man es versuchen – es reicht dann aber auch. Ganz am Ende der Grenzwertigkeit-Skala liegt dann allerdings der halb verrottete Hai (ich wüsste nicht, wie ich das angenehmer beschreiben kann). Mir schmeckt er ehrlich gesagt ab und zu recht gut, Ursi fand ihn grausam – allerdings von der Schafsköttel-Forelle noch übertroffen Er riecht sehr stark nach Ammoniak (Haie haben keine Niere und der Urin wird daher im Fleisch eingelagert) und schmeckt ein wenig auch so. Die lokalen Leute sagen, dass Fischer wohl einmal einen toten Hai am Strand liegen sahen und viel Hunger hatten. Nachdem der Hunger ein paar Tage später zu stark wurde, hat man den Hai versucht – seitdem gibt es diese Spezialität. Na denn guten Appetit…
Eine ganz andere Delikatesse ist die Dorschleber in Öl. Schmeckt ja recht gut und ist extrem gesund (im Prinzip halt purer Lebertran in fester Form), allerdings auch immens heftig (100g haben 560 Kcal…). Danach fühlt man sich so, als ob man eben mal in ein Stück Butter gebissen hätte. Foie Gras ist ja ähnlich – vor allem angebraten. Muss man mal versuchen, aber bitte nicht zu oft. Sehr überrascht waren wir allerdings über das isländische Haggis – Schafsmagen gefüllt mit leckeren Fleisch und Innereien-Stücken (in der Pfalz heißt das Saumagen, ist etwas gröber und nicht so leberwurstig – aber ähnlich… lecker…). Eignet sich hervorragend zu Sauerkraut (haben wir dabei als Ballaststoff-Nahrungsergänzung…) und auch einfach so anbraten.
Ja und eine Besonderheit werden wir dann im Süden versuchen – Pferd. Roh ganz fein mit Wasabi-Meerrettich ist es delikat; oder in der Glasglocke frisch am Tisch heiß im Strohrauch geräuchert – vorzüglich. Gilt übrigens in Island als billigstes Fleisch; absolut muskulös pur und wunderbar aromatisch.
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