Am Donnerstag (ja, ja, es geht halt nicht schneller mit dem Blog schreiben ) war der Vulkan Askja im zentralen Hochland Islands angesagt. Die Tour (da muss man schon eine nehmen, da man das nur mit einem entsprechendem Auto kann und das wäre sowohl zu teuer zu mieten, als auch zu anstrengend) startete um 07:30 und dauerte immerhin 12 Stunden. Also viel, viel Zeit für Bilder, laufen und genießen
Askja selber ist ein Stratovulkan mit mehreren Calderen (huch, da musste ich jetzt wirklich im Duden nachschauen, wie der Plural von Caldera ist (man kann auch Kaldera schreiben, aber da gibt es keinen Plural – Deutsch Sprak schwer Sprak…)). A.d.V.: Eine Caldera ist durch Explosion oder Einsturz entstandener kesselartiger (daher auch der Ursprung im Spanischen caldera = Kessel) Krater Wie gesagt – in Askja gibt es davon mehrere (3 meine ich), wobei der äußerste immerhin 50 qkm Fläche bedeckt… (wenn man jetzt mal die Mathe-Basis aktiviert und die Kreisfläche r² * Pi ist, dann ergibt das einen Durchmesser von ca. 4 km
)
Nach einem kurzen Stück auf der normalen Ringstraße ging es dann recht bald auf eine F-Straße, was in Island synonym mit mehreren Dingen ist: Flußdurchfahrten, kein Asphalt, keine Mietwägen (nicht erlaubt) und viel, viel, viel Platz… Wie man erkennen kann ist dann auch das Tankstellennetz nicht mehr sonderlich ausgeprägt
Wie gesagt – es bedarf schon besonderer Fahrzeuge hier… Die meisten sind umgebaute Geländewägen mit höher gelegtem Chassis und breiteren Reifen (die dann auch noch druckvermindert werden)
So ist der gute Teil der Straße – hier wurde auch vor einer Woche geglättet; der raue, schlechte kam auf der Rückfahrt (andere Route)
Zwischendurch trifft man dann andere Verrückte, die einen 250 km Quer-Durch-Island-Lauf machen. Die Leute sahen ziemlich müde und gequält aus, aber jeder braucht seine persönliche kleine Qual um zur Glückseligkeit zu gelangen
Jeden Tag einen Marathon laufen – das für 6 Tage…
Da ist diese Fortbewegungsart doch viel attraktiver
Das Land ist weit, mit vielen Flüssen
munteren Wasserfällen
und klasse Furten, die so richtig Spaß machen
Hier der erste Blick auf die “Königin” (so wird der Berg von den Isländern genannt)
Unsere kleine Gruppe bei einer Pause zum Beine vertreten
Hier kann man dann sehen, warum man solche Wägen braucht
und noch mehr Lava-Felder…
Die Dame war erstaunlich munter und sehr fit für die doch sehr morgendliche Stunde Aber das lag sicherlich auch an der aufmunternden Begleitung und der wunderbaren Sonne
So, da wären wir dann in Askja… Lava, Eis, Schnee
Aber halt – das ist nur der Parkplatz unterhalb Jetzt geht es über den kleinen Caldera-Hang rein in den Krater
Etwas laufen muss man schon (so 20 min)
und oben am Kraterrand kann man reinsehen
da geht es dann nochmals 30 min durch
Die Lava ist perfekt als Rutschstopp
Wir laufen durch die Caldera…
Immer wieder bizarre Schneeformationen – im Winter wird es hier mit -25° auch ziemlich bitter kalt…
und sind am Ziel – die beiden Seen. Der vordere ist warm (22 – 28°), man kann angeblich auch darin baden, aber irgendwie war keiner aus der Gruppe sonderlich erpicht darauf die Oberbekleidung abzulegen, was bei ca. 2° auch verständlich ist… Reingehen wäre ja noch ok, aber raus – brrrr…
Der hintere See ist ein kalter See – interessant, wie das auf die kurze Distanz mit der Trennung funktioniert (die Landzunge dazwischen ist vielleicht 50m breit)
Von mir hat man ganz tolle Einblicke in die Caldera
Die Berge außen herum
wirken mit ein wenig HDR (High Definition Range) doch deutlich dramatischer – ok, ist nur ein Effekt, aber sieht nett aus
Auch die gegenüberliegende Wand wirkt da dramatisch
Und noch eines, weil es so schön ist
Auf einmal wurde die Stimmung allerdings anders, da immer mehr Wolken aufkamen. Das führt dann beim Weißabgleich zu fast monochromen Bildern…
Hier einmal echt in S/W konvertiert
und noch einmal die Hauptflanke
mit dem Kranz um den kleinen Krater-See (ist ja eine eigene Mini-Caldera). Die Dame im Vordergrund ist gerade beim Obsidian sammeln (ein wahrer Rock-Hound eben )
Ja, der Aufstieg auf den Hügel ist anstrengend…
Auf dem Rückweg hielten wir dann nochmals im Dragon-Canyon an (man sieht die Hörner, Augen, Nase, … – was immer einem Fantasie und / oder Alkoholpegel so vorgeben )
Auf jeden Fall gibt es wunderschöne Gesteinsformationen
auch die andere Seite davon…
und nochmals in der Totalen (die Aufnahmen oben waren von unten)
mit tollen Lava-Ablagerungen
in wilden Formen
Eiszapfen am Moos – das ist doch was
und auch ein Wasserfall wirkt immer wieder schön
vor allem aber die kleinen Tröpfchen über die Klippe sind so schön gewesen
Vom Parkplatz der Ranger-Station (und Schutzhütte mit Zeltplatz) aus konnte man die Königin wieder ganz toll sehen
und auch den “König”. Die Isländer sagen, dass wenn beide sich sehen können (Luftlinie so 50km), es ein schöner Tag ist
Zurück nach Myvatn ging es dann über einen anderen Weg. Zum Glück hatte man bei dem Fluss eine Brücke gebaut – vor 15 Jahren hätte man noch durchfahren müssen… Allerdings wo?
Ich glaube das wäre mir dann doch ein wenig zu viel Abenteuer
Sicherlich gibt es ruhigere Bereiche, aber da muss man erst mal hinkommen
Nochmals eine wunderbare Abendstimmung – das war übrigens auch der Platz, wo wir vor 1 Woche übernachtet hatten
Am Myvatn (was übrigens Mückensee heißt – wer wissen will warum, sollte hier im Juni sein… ) wurden wir dann noch mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt
Tolle Abendstimmung
mit klasse Farben
und einem wunderschönen Himmel
Die Tagestour war einfach toll, wunderschön, und jeder, der hier ist, sollte es auch machen. Teuer ist es, aber das Geld auf jeden Fall wert!
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