So, heute am 23.06. (Johannisnacht – im Lettischen Ján,i), ein ganz besonderes Datum, da man in Lettland überall feiert und lustig ist, fuhren wir in den Jasper National Park ein… Kleiner Hintergrund: Ján,i ist das Fest, welches am eigentlich am 24.06. zu Gunsten der beiden Namenstage von Jánis und Líga gefeiert wird – da es aber so viel Spaß mit dem Feiern macht, hat man die Nacht vom 23. zum 24. auch mit dazu genommen Es wird meist (viel) – wer kann selbstgebrautes – Bier getrunken (weniger Schnaps, aber das gibt es auch) und haufenweise gegessen (Kümmelkäse mit selbstgebackenem Schwarzbrot); dies allerdings je nach Altersgruppe, da für die jüngeren Leute eigentlich der üblicherweise stattfindende Tanz das Wichtigste ist (mit der verbundenen Partnerwahl…). Hierzu muss man einfach auch wissen, dass der eigentliche Ursprung vor der christlichen Zeit ein heidnisches Fruchtbarkeitsfest zur Sonnenwende war und die uralten Lieder demzufolge auch heute noch stellenweise stark einschlägig geprägt sind und viele Attributierungen in diesem Zusammenhang aufweisen…
Auf jeden Fall ist es wunderschön zusammen zu sitzen, trinken, essen, ratschen, tanzen, Feuer anschauen und über den Regen (meistens…) und die Mücken zu lamentieren
Oftmals gibt es auch noch klassische Theaterstücke zu sehen wobei das berühmteste dabei sicherlich “Skroderdienas Silmac’os” von Rúdolfs Blaumanis (einem Großmeister der lettischen Literatur) ist. Wird in x Varianten gespielt – am Besten aber immer noch im Originalort “Silmac’i”…
Aber zurück zum Japser NP – zuerst einmal wieder im Schock über die Preise – immerhin sind 20 CAN$ / Tag ja mal nicht schlecht als Nationalparkgebühr (in den USA sind es 20 US$ pro Woche – zumeist…), dann noch 21,50 CAN$ / Nacht als Campinggebühr plus 8,80 fürs Feuermachen… Heftig – aber egal, wir wollten Kanada, wir bekommen Kanada
Ist schon ein eindrucksvolles Panorama…
Wie in Alaska auch sind die Flüsse voll mit Treibgut und gemahlenem Fels (daher oftmals so milchig braun). Mächtige Ströme ziehen dahin – wobei dieser hier eher ein kleinerer Fluss ist
Dazu dann endlose Wälder und Sumpfbereiche
Hier läuft ein Flüsschen in den großen rein und die Farben mischen sich
Ja, die Rocky Mountains sind klar erkennbar ein Faltengebirge (auch noch relativ jung dazu – vor 200 Millionen war das hier gerade Meeresboden…)
Dies war unser eigentliches Ziel “Miette Hot Springs”. Dort tritt heißes Wasser aus vulkanischen Quellen mit 56° aus und wird dann zum Baden auf 39° gekühlt (und leider auch gechlort…).
Auf dem Weg dann treffen wir – wie so oft – die eigentlichen Bewohner
Da wird man echt neidisch über die Bergsicherheit
Interessant – es heißt immer, dass man die Tiere in Frieden lassen soll… Was aber, wenn die Tiere einen nicht in Frieden lassen?
Ja, ich bin ja schon brav weit weg…
Da beschützt jemand! Beide Ziegen verlieren auch gerade ihr Winterfell, weswegen sie so zerrupft aussehen
Abends dann auf dem Pocahontas Campground dann das standesgemäße Ján,i-Feierchen mit Bier, geräuchertem Käse mit Kümmel (nun gut – es war ein Substitut, aber toll…) und Brot
Natürlich wird auch Feuer gemacht – man will ja nachher auch etwas grillen!
Die fanden wir immer wieder am Wegrand – wie unsere, nur blau
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