Von Vancouver aus fuhren wir vor 4 Tagen Richtung Osten, da wir ja die Mitte – und damit auch das Wilde – des Landes entdecken wollten. Da die Dimensionen hier ganz anders als in Europa sind und 100 km gar nichts bedeuten, muss man sowohl mit entsprechenden Fahrzeiten und –strecken als eben auch Langsamkeit der Reise rechnen. Kurz und gut, unser 1. Ziel war dann der Manning National Park, der gut 300 km östlich von Vancouver liegt und recht schöne Wanderwege haben soll. Man kann sich sicherlich unsere Überraschung vorstellen, als wir dann dort noch recht viel Schnee vorfanden… Also Mitte Juni hatten wir das eigentlich ein wenig anders vermutet Wir sind übrigens auch nur auf einer Höhe von 800m…
Aber egal, so ist das eben nun einmal, und uns ist die Kälte sowieso beim Campen eigentlich lieber als die Hitze. Anziehen ist immer einfacher… Vor allem, als wir noch in Vancouver Decken und eine Memory-Foam-Auflage für mein Bett gekauft hatten. Da schläft es sich dann kuschelig warm und weich insbesondere als die Plätze auch wirklich ruhig und gemütlich sind
Die Preise hier sind allerdings schon erschreckend hoch und nicht mehr ganz so spannend. In einem Provinzialpark (also staatlich) 28 CAN$ (= 23 EUR) pro Nacht. Hmmm… nicht schlecht. Aber erst der Sprit… 1 Liter kostet ca. 1,10 € – bei einem Verbrauch von 30 l / 100km wird das so richtig teuer. Vor allem meine Augen, als beim Volltanken da 165l stand
Da wir aber zum laufen hier waren, haben wir also erst einmal eine zünftige Wanderung gemacht. Zwar nicht sonderlich lange, aber dafür nett – um den See…
Erst einmal die Sturmschäden der letzten Winter begutachtet
und dann aber auch die wunderschönen Blümchen, die überall gerade sprießen
Die Wachstumsperiode ist hier sehr, sehr kurz. Sommer ist eigentlich nur der Juli und ein bisschen August – der Rest ist Frühling, Herbst oder eben der lange Winter. Eichhörnchen hibernieren hier auch von Ende August bis Ende April
Am Ende des Sees wollten wir dann die Kette der Seen weiterlaufen, aber irgendwann war dann Ende, weil der Pfad noch nicht aufgeräumt war und wir dann doch nicht so viel Wasser haben wollten. Ist nicht nur feucht, aber eben auch gefährlich, da überall doch recht starke Flüsschen sind
Die Gewalt des Wassers…
Also wieder zurück zum Hauptweg auf der anderen Seeseite und dabei dann diesen süßen kleinen Bettler versucht abzuschütteln. Was aufdringlich Füttern ist aber nicht gut, da unsere Nahrung für die putzigen Kerlchen nicht geeignet ist und dann im nächsten Frühjahr die Probleme groß sind…
Noch so ein putziges, etwas müdes, aber glückliches, Tierchen im Wald
Auf dem Weg zurück ist dann, wie sollte es auch anders sein, ein kleiner Schwarzbär fast direkt neben dem Weg aufgetaucht. Das alte Problem ist halt, dass aktuell wenig Nahrung da ist und daher alles, was Wiese oder wenig bewaldet ist, Nahrung bietet. Dazu dann noch das Rauschen eines Flüsschens und schon hört er uns nicht mehr. Das war so putzig – eben noch reden wir und plötzlich taucht das schwarze Gesicht im Gebüsch so 3m entfernt auf. Beide sind dann recht erschrocken, aber zum Glück sind die Bären hier nicht so groß wir in Alaska, so dass es weniger gefährlich ist. Vorsichtig muss man sein, aber eben nicht so extrem aufpassen. Außerdem weiß man nach einiger Zeit auch, wo Gefahr am ehesten steckt, da die Tiere ja auch ihre Verhaltensmuster haben…
Wie man sieht ist das Wetter auch nicht gerade auf unserer Seite und es ist durchwegs feucht (von 100% Luftfeuchte bis hin zu Regen…) – aber das scheint normal zu sein, da anders diese Flechten kaum zu erklären sind
Egal – Wetter ist kein Problem (wir haben Kleidung) und wir haben Spaß. Also dann weiter nach Norden!
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