So, wie im letzten Blog geschrieben, haben wir uns für einen Boxenstopp in Aix entschieden, da dies sowohl wunderschön, als eben auch noch nie besucht war und wir immer schon einmal in die Provence reinschnuppern wollten. Um es vorwegzunehmen sei gleich gesagt, dass Aix wunderschön und einfach ziemlich einmalig ist! Die Stadt ist im Kern (so 2-3km Durchmesser) nahezu komplett erhalten mit Gebäuden primär aus dem 17. und 18. Jahrhundert, was ihr einen absolut faszinierenden Charme und einmaliges Gefühl der Zeitreise gibt. Keine großen Läden – alles ist recht klein und überschaubar. Dazu kommt, dass von den 141000 Einwohnern wohl knapp 40000 Studenten sind und das auch noch zumeist in den bildenden Künsten und High-Tech. Also alles das, was eine Stadt braucht, um einfach gemütlich, schön und recht ansprechend zu sein.
Da wir kein besonderes Programm mit Besichtigung A, dann zu B, etc. absolvieren wollten, schlenderten wir einfach mal durch die Stadt und teilen mit Euch die Impressionen, die wir so mitgenommen haben ![]()
Ja, tun wir (den Tag genießen – “Carpe diem”) ![]()
Es war ja auch ein tolles Wetter
Nicht zu warm, sonnig und wunderbar!
Tolle Hoteleinfahrt
Diese Efeu-Berankung ist doch toll
Überall gehen kleine Gässchen und Sträßchen weg
Die dann auch noch wirklich bewohnt sind ![]()
Nun gut, über den Stil und Geschmack kann man streiten, aber authentisch ist es…
Die obligatorische Siegessäule für irgendeine Schlacht oder Krieg…
Dabei witzig war allerdings der etwas kurzsichtige, verstrahlte Adler
und der schüchterne Löwe
Sommer is in the air…
Und weiter geht es – überall die gleiche Struktur. Absolut durchgängig nicht ein neues Haus ![]()
Es wandelt sich zwar die Nutzung im Lauf der Zeit, die Struktur bleibt allerdings
Eingang zu einem Marktdurchgang
Nett
Der “gute” König René. Er hat die Stadt zu seinem Altersitz gemacht, was ihr im 15. Jahrhundert massive Privilegien und auch Wohlstand einbrachte. Es hat zwar nicht allzu lange mit der abgefärbten Macht geklappt, aber dafür war der erneute Aufbau und Wohlstand im 17. und 18. Jahrhundert umso größer…
Es gibt allerdings eben auch eine Kehrseite ![]()
Wie geschrieben – Studenten dominieren das Stadtbild. Überall kann man Maler(innen) sehen
Prächtige Straßen durchziehen den Gürtel, der die Altstadt umschließt
Eine Pause muss dann schon einmal sein. Man ist ja immerhin in Frankreich ![]()
Architektur vom allerfeinsten
Überall auch die kleinen Lädchen und viele Menschen – aber eben nicht nur Touristen, sondern primär Einheimische. Aix ist irgendwie genau das, was Florenz nicht mehr ist, eine lebende Stadt mit eigener Identität
Nein, das bekommen wir mit unserem Budget nicht hin, so schön es auch sein mag… ![]()
Was das wohl bedeuten soll? Nur in der Mitte das Geschäft verrichten?
Gässchen, Gässchen, soweit das Auge reicht…
und überall Essen, Essen, Essen… Toll ![]()
Das war dann wirklich süß! Wir sahen den Hund und die Leute hatten uns wohl gehört und meinten dann auf Deutsch, dass er 21 Jahre alt ist. Solange er laufen will, läuft er, und wenn es ihm zu viel wird, dann wird er in einen Hunde-Hänger gesetzt und mitgezogen. Absolut süß. So macht altwerden doch wirklich Spaß – ihm hat es auf jeden Fall sichtbar gefallen und er genoss jeden Atemzug!
Lecker Brot… Man mag es ja nicht glauben, aber gutes Brot ist nicht so einfach zu bekommen, wie man denkt. Insbesondere in Frankreich, wo Brot eigentlich immer weiß ist
Aber es gibt besondere Geschäfte, die dann auch Brot mit anderen Getreidesorten backen, als eben auch anderen Hefeteigen, die nicht ganz zu trocken-fluffig sind. Für uns gilt dabei die Regel (da wir gerne sehr schweres Weißbrot essen, welches außen knusprig und innen ein wenig wie Kaugummi ist), dass wir über den Preis aussuchen. Hintergrund ist, dass das Brot eigentlich nach Gewicht verkauft wird und ein teureres Brot ist fast immer schwerer – bei gleicher Länge also fester –> das ist das, was wir wollen ![]()
Netter Brunnen
Und der Stern mit dem Uhrmacherturm im Hintergrund…
So viel laufen und schauen macht hungrig, weswegen uns der Crèpe-Platz genau recht kam. War zwar leider nicht ganz so gut wie vermutet, aber trotzdem ganz ok
Wirklich gut hingegen war der Cidre
Schade nur, dass die Krüge immer so klein sind…
Und wieder frisch gestärkt weiter…
Das ist doch mal ein nettes Restaurant (“Großmutter”)
Ein kleiner süßer Brunnen
Hier mischen sich mal die Bauformen ein wenig
Das wäre doch ein Häuschen (bitte aber renoviert, mit Zentralheizung und Klima, sowohl Dienstboten zum saubermachen…)?
Nebenan wohnt man auch; allerdings einen Tick morbider
Hmmm… Früher dürfte die Rinne eine ähnliche Nutzung gehabt haben – nur anderer Inhalt ![]()
Was dieser freie Platz inmitten der Stadt zu bedeuten hatte, ist uns nicht ganz klar geworden. Vielleicht eine Freifläche aus der römischen Zeit? Aix war immerhin die erste römische Siedlung in Gallien (ca. 120 v. Chr.)!
Das müssen früher richtig tolle Patrizierhäuser gewesen sein
Auf jeden Fall mal eine Maria, die eher wie eine “normale” Frau aussieht und nicht immer so wie ein “Hascherl” (unterernährtes, devotes, kindliches Wesen…)
Ja, ja, was man nicht so alles in der Natur findet, wenn man Gattungen kreuzt ![]()
Ein Nixerich…
Überall auch immer wieder wunderschöne Türen und
Fresken sowie Bildnisse darüber
Nochmals der Platz “nach oben”
Nein, das war weder zu viel Wein, noch altersbedingtes Zittern… Die Häuser sind wirklich schief ![]()
Das allerdings ist perspektivische Verzerrung ![]()
Man hat dann die alte Substanz aus dem 11. und 12. Jahrhundert mit neueren Gebäuden “recycelt”
Auf jeden Fall sehr schön und geschmackvoll gemacht
Und wieder Tore
Mit Figuren
Ist das nicht ein toller Roller?
Nach dem Algerienkrieg sind sehr viele Magreb-Leute und auch, hmmm… wie sagt man das jetzt korrekt… – “französisch-stämmige Algerier” (also die schon lange dort lebten, aber eben ursprünglich aus Frankreich kamen…), nach Aix gekommen. Diese Leute haben hier (und in ganz Frankreich) den (leider sehr bösen) Spitznamen “Pieds noir” (Schwarzfüße), was ihrer Hautfarbe attribuiert werden kann. Generell sind die Franzosen (unserer Meinung nach) sowieso ein wenig rassistischer und latent fremdenfeindlicher als viele andere Kulturen; hier in Aix scheint dies aber deutlich weniger zu sein, da man sich miteinander wohl deutlich mehr identifiziert, kennt und auch befreundet ist. Schön, wenn dies auch woanders so wäre…
Das Leben ist auf jeden Fall bunt
Auch im übertragenen Sinne ![]()
Omi und Hund schauen dem Treiben da unten zu
Irgendwie ein passender Eingang für einen Restaurator…
Als wir dann im Café den Tag ausklingen lassen wollten, trafen wir Besitzer des Mopeds von vorher wieder. Diesmal allerdings mit voller Show und viel Spaß. Ein Alleinunterhalter, der sich so sowohl Aufmerksamkeit, etwas Extrageld, als auch Image verdient ![]()
Wirklich schön gemacht und ausnahmsweise mal nicht so fies und unter der Gürtellinie, wie man das bei den Kollegen des Gewerbes antrifft.
Er hat es auf jeden Fall geschafft mit wild fremden Passanten seinen Spaß zu haben und auch auf eine nette, freundliche Art die Gäste zu integrieren
Was ihm sichtlich Spaß machte…
Na das war doch ein schöner Tag in Aix!
Hinterlasse einen Kommentar