Vorgestern wollten wir zwar ein wenig raus, aber auch nicht zu aktiv sein, da das meistens hier in relativ viel Fahrerei mit langen Fahrzeiten bedeutet. Das Ziel war von Ajaccio die Küste rauf nach Porto zu fahren und dann dort ein wenig zu schlendern und schauen. In Sargone haben wir dann allerdings entschieden (nachdem wir die Straßen und den Verkehr sahen), dass die Straße nach Vico auch “grün” (also landschaftlich schön…) ist und man Porto ganz bestimmt an einem anderen Tag machen kann… Dazu kam allerdings auch, dass ich mein neues Spielzeug, eine Nikon D800 E (für die nicht eingeweihten, das ist ein Digitale Spiegelreflexkamera) ausprobieren wollte und das macht man bekanntlich, indem man fotografiert Das Besondere (diesmal für die Technofile-Fraktion…
) an dem Biest ist, dass sie Vollformat Kleinbild (also 36*24 mm) macht, das aber mit 36,7 Megapixel und 14 Bit Farbtiefe. Durch die E-Option dann auch noch ohne Moiré- und sonstige Filter, womit man hier ein Monster sein eigen nennt, dass vor 1 Jahr noch gut das 6-8 fache gekostet hat. Einfach monster-hammer-super-klasse…
Die Bilder nachfolgend sind natürlich für den Blog runtergerechnet, aber am Ende werde ich mal an ein paar Beispielen zeigen, was da für Daten in den Bildern enthalten sind…
Aber zurück zum Blog…
Die Anfahrt nach Vico war schon spannend und die Stadt klammert sich förmlich (wie viele korsische Städtchen) an die Berge. Durch die hohe Lage (so ca. 500m) war die Luft hier immer besser, so dass die Bischöfe von Sargone, wo es früher, wie in den meisten Flussniederungen Korsikas, Malaria gab, hierher ausgewichen sind (da die Mücken keine Brutplätze haben).
Wie angedroht mal ein Beispiel für die Möglichkeiten… Durch das große Format und die darin enthaltenen Daten ist es möglich die Mitte des Bildes oben so heraus zu zoomen, dass selbst dann noch eine sehr hohe Bildqualität (entspricht ca. 2 Megapixel) erhalten bleibt… Das reicht dann immer noch locker für einen Abzug 9 * 13 cm (oder einen Blog-Beitrag…)
Bei soviel Fotografie inspiziert der Partner natürlich das Terrain, damit man nicht nur warten muss
Vor allem, wenn man von den ganzen Tagen davor einfach noch etwas müde ist
Auf dem Marktplatz werden dann einsame Hunde geliebt
Wobei dieser hier ein wahres Trauerbild war…
Aber mit einem Pastis geht das alles und man kann dann auch den Männern beim Boule-spielen zusehen
Das weckte auch das Interesse dieses Teilnehmers…
Vico selber ist ein verschlafenes, kleines Städtchen mit ziemlich grummeligen Menschen (wen wunder das, wenn man dort lebt ). Haupt-Baumaterial ist – man ahnt es – Granit. Also, wie die Menschen, ein eigener Schlag und gebaut für die Ewigkeit… Da können schon noch ein paar Invasoren kommen…
Dunkle Gassen
Und die fast schon mondäne Hauptstraße durch den Ort
Einen Monsignore hat man natürlich auch… Vor allem die Handhaltung ist sehr interessant (entweder testet, tastet oder prüft er etwas)
Was aber wie immer schön ist, sind die bewachsenen Natursteinmauern. Die Blumen sind meist so ungezähmt und natürlich
Der Mohn war einfach ein Farbtupfer
Etwas morbide ist es natürlich schon…
Überall alte Häuser und Scheunen
Und noch mehr Ansichten. Hier möchte man doch wirklich alt und gebrechlich sein
80 qm auf 3 Etagen…
Und noch eine Trutzburg
Nun eine kleine Bilderserie über Ursi und ein sehr leckeres Weißbrot…
Hmmm, ob ich das mag
der fotografiert ja schon wieder
na gut, versuchen wir es
ja, hmmm… schmeckt recht ok
oder doch eigentlich gut
sehr gut?
Ja! Kann man essen!
Ist noch mehr da?
Ja! Guten Appetit
Von Vico ging es dann über die D1 weiter nach Arione, einem anderen kleinen Kaff (oh, Entschuldigung – seit 600 Jahren aufstrebender Ansiedlung…), welches aber wunderschön ist
Auch wieder die klassischen Trutzburgen
Na da kann man ja gut die müden Knochen ausstrecken, wenn der Partner so in seinem Element ist…
Da es mittlerweile bereits recht später Nachmittag oder früher Abend war (so 18:30), kamen die zweite große korsische Bewohnergruppe heraus um nach dem Abendessen zu suchen. Bei 45000 frei laufenden Schweinen kommt da von schon einiges zusammen.
Die beiden waren recht lieb, nur das Männchen (der rosige) meinte, dass es versuchen musste, ob man Autoreifen fressen kann. Bei den Hauern kann das schnell zu einem Platten führen, weswegen ich dann doch eingriff und ihn wegscheuchte. Generell sind sie absolut neugierig und schön! Wenn man aussteigt, dann kommen sie bis zum anfassen heran (kann man wirklich – sie mögen gekratzt werden )
Na, das muss ich doch genauer anschauen
oder besser anriechen?
Nachwuchs auf Freiersfüßen
Weiter die Straße runter kommt man immer wieder über wunderschöne Brücken, wobei die Grundlage die Genueser im 14. – 16. Jahrhundert gelegt hatten, als Korsika genuesisch war. Hierbei wurden die Steine ohne Mörtel verbaut und der moderne Belag ist nur auf einer Verstärkung aufgebracht…
Hier kann man wirklich sehen, warum die Bäume “Steineichen” heißen…
Direkt aus dem Fels heraus
Die Wälder sind großartig
und nochmals die Klippen mit den Bäumen
Das ist die D1 – die 1. Departement-Straße (Korsika ist ein Doppel-Department – 2A und 2B – bei den Autos immer rechts unten in Frankreich zu sehen…) Die anderen sind noch deutlich kleiner…
Dieser Baum war dann ein absolutes Prachtstück, welches wir noch aufnehmen mussten
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