Das Leben des Chronisten ist stellenweise nicht wirklich einfach. Insbesondere, wenn man so nette und schöne Städte wie Bonifacio besucht und fotografiert… Auf der einen Seite gibt es wahnsinnig viele Motive, auf der anderen Seite gibt es wahnsinnig viele Motive! Man muss also sehr genau auswählen, abwägen und bewerten, was wohl Euch, den geneigten Lesern, so am besten gefallen könnte, aber man auch selbst vertreten kann und insbesondere bei Felsen, Formen und Formationen nicht zu viel wird. Was wir so über die Rückmeldungen an Feedback erhalten reichen die Interessen ja über Farbe, Form, Vielfalt, Geschmack am besten noch zum Geruch – also eine wahre Herkulesaufgabe, aber wir haben ja Zeit und Muße dies zu tun. Diesmal also wieder viele, viele Bilder mit ein paar Hintergrundinformationen.
Bonifacio ist nicht wirklich sehr fußgängerfreundlich… Erst muss man vom Hafen hoch, dann wieder zur anderen Seite runter, wenn man die ganz schönen Felsen aufnehmen will. Der Weg hoch ist steil und sehr direkt…
Auf der anderen Seite (die Stadt selber steht ja oben auf der Klippe) erwartet einen dann folgende Sicht:
Das sieht fast so aus, wie wenn man viele, viele Pfannkuchen übereinander geschichtet hätte und die Ränder dann leicht ausgefranst sind
Zum Größenvergleich einmal mit lebendem Maßstab
Etwas größer noch…
Das sieht schon immer wieder wild aus
Auch nach oben ist die Sicht beeindruckend
Nochmals die Relation zum Mensch
Wie groß das Alles ist!
und auch wie wunderschön und atemberaubend
Klippen mit Blümchen sind immer schön!
Also da oben wollte ich dann nicht wirklich wohnen…
Die wunderschönen Blumen im Sand waren eine wahre Wohltat nach dem ganzen Grau und Weiß
Und wieder sind wir oben und es geht weiter rauf in die eigentliche Altstadt…
Ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen – Schabernack lacht…
Doch ziemlich massiv und trutzig gebaut…
Was eine Festung – wurde auch nie erobert (und irgendwann war es dann auch hinfällig, da die Bedeutung schwand )
Das ist nochmals das Reihenendhaus von vorher – sicherlich, die Aussicht ist unverbaubar und auch die Luft sicherlich meist gut… Aber so viel Luft unter den Füßen?
Also ich sollte mich demnächst mal wieder rasieren… Eigentlich wollte ich ja nicht fotografiert werden und war einfach nur faul (so wie ein alter Kater)
Dann habe ich mich aber doch überzeugen lassen
Und das war dann einfach zu viel Selbstbeherrschung
Tolle Wasserfarbe
Überall in der Stadt gibt es diese tollen Sichten und Sträßchen
Das interessante bei dem Türklopfer war, dass er je nach Winkel entweder wie eine weibliche (wie jetzt) oder männliche Hand (von vorne) aussieht.
Na das sind doch Eingangstüren – so richtig Einbrecher-gesichert…
Ist das nicht süß?
Viel Platz hatte man ja nicht…
Und Sonnenlicht war eher eine Luxuszugabe der oberen Wohnungen
Wer hat schon einmal so einen Windweiser gesehen? Vor allem das Schaf war der Hit!
Alten- und Behindertengerechtes Wohnen wurde schon damals großgeschrieben
Was macht eigentlich die ältere und jüngere Bevölkerung bei den Stufen? Auf jeden Fall Nachttopf (nix überall fließend Wasser…) und nicht betrunken auf die Straße gehen… (na ja, nach oben fallen ist einfach – da schläft man bei der Neigung einfach ein, nach unten wird es schneller…)
Nach den Algerienkriegen hat man Teile der Fremdenlegion hierher gesandt (verbannt?). Auf jeden Fall die alten Kasernen sind noch da (und stark renovierungsbedürftig), wie auch die Häuser der Offiziere… Ein wahrer morbider Charme
Das Land war ja immer schon recht wachsam und bewehrt und daher findet man überall entsprechende Relikte
Mal mit anderer Sichtweise
Stellenweise wunderschön erhalten, stellenweise sehr zerfallen
Oder eine Kombination aus beidem
Auch oben auf dem Plateau, am Ende der Stadt in Richtung Friedhof wieder Unmengen an Blumen und wunderschöne Blütenmeere
Der Herr fotografiert, die Dame sinniert
und aalt sich dabei in der Sonne (da der Wind doch empfindlich kalt ist)
Kirchentüren sollten als solche erkennbar sein
Aber diese Form des Klopfers ist ja schon sehr nett… (frei nach Lukas 11:9 “klopfet an, so wird euch aufgetan”)
Da wir zumindest einmal in Bonifacio essen gehen wollten, hatten wir die ganze Zeit schon nach einem geeigneten Platz Ausschau gehalten. Nicht dass es da keine große Auswahl gäbe, aber es sollte ein Platz sein, der Essen macht, welches wir selber nicht so einfach machen können und gleichzeitig wirklich etwas Besonderes ist. Wir haben dann am Ende das Restaurant “Les Terasses d’ Aragon” gefunden, welches über den gleichnamigen Stufen, die direkt in den Fels gehauen zum Wasser führen, thront. Ein sehr schöner Platz, der zwar recht teuer, aber auch recht gut ist. Leider für unseren Geschmack und Magen mittlerweile, wie so oft in den Plätzen hier (das hatten wir auch in Alghero gemerkt), viel zu viel Fett und Öl, aber die Langusten-Ravioli waren wirklich wunderbar!
Das schönste ist aber sicherlich die Aussicht… Innen klein und kuschelig
Und das dann aus dem Fenster – das gibt Abendstimmung!
Ursi war ganz hin und weg
Ich ja auch, aber das Studium dieser Aussicht war auch wichtig Dummerweise lässt man immer die Gerichte in der Karte stehen, die es dann nicht mehr gibt – der Gast sucht sich natürlich normalerweise genau diese auch aus…
So, jetzt muss nur noch das Essen kommen, dann wird das wieder so richtig spannend.
Wir hatten allerdings auch Bettler beim Essen… Auf der einen Seite vor dem Fenster
und den Hausbettler hinter dem Stuhl
Er (Sie?) wurde dann auch richtig aufdringlich, als ich genüsslich mein Brot in die Soße getunkt habe. Was ein fieser Gesichtsausdruck…
Ja, ja – schau mir in die Augen Kleiner (Kleines?)
Und zum Gegenbeweis, dass man auch im Camper lecker kochen und essen kann (was auch erklärt, warum wir etwas selektiv mit Essen gehen sind…) einmal unser Brunch von Gestern. Es gab so wunderschöne Artischocken, dass ich nicht wiederstehen konnte… Und sie waren (nein sind, eine haben wir noch ) herrlich. Guten Appetit!
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