So, gestern war es dann endlich soweit und wir haben unsere Wanderung durch Monteverde gemacht. Zwar nicht mit Führer, sondern einfach nur so die Wanderwege lang, aber schön war es trotzdem. Heute werden wir das nochmals machen, allerdings diesmal mit Führung – man sieht einfach mehr, da der Guide (die sind hier wirklich gut) die Geräusche kennt und imitieren kann (so dass die Tierchen echt kommen), als auch, da viel Hintergrundwissen vermittelt wird. Monteverde war ja eigentlich die erste echte touristische Attraktion in dem Bereich in Costa Rica und das merkt man eben (zwar viele Besucher, aber eben auch sehr gute Infrastruktur und Führer). Billig ist es nicht gerade – 16 USD pro Person pro Tag Eintritt; 17 USD / Person für die Führung, etc. Da sind mal locker 100 USD nur dafür weg, dann noch Abendessen (Pizza, 1 Flasche Wein, 2 Salat mit 100 USD), Hotel 100 USD… Schluck… Tiefe Taschen, gaaaaanz tiefe Taschen
Der Hintergrund der Reserve ist ja auch recht spannend. 1951/2 – mitten im Koreakrieg – kaufte eine Gruppe von Quäkern eine große Parzelle Land in Costa Rica, das seit 1948 keine Armee mehr hat um sich dort niederzulassen, da ihr Glaubensgrundsatz keinen Krieg zulässt. Hintergrund: Die Quäker sind eine sehr interessante amerikanisch basierte christliche Glaubensgemeinschaft, die von offen, liberal bis recht geschlossen konservativ geht. Sehr schön ist, dass sie sich sehr viel für Arme, Unterprivilegierte und Verfolgte einsetzen. Daher auch das Engagement für Natur, gegen Krieg, etc. Zu ihren Leistungen gehört (neben vielen anderen Dingen) die Gründung der Anti-Sklaverei-Bewegung in den USA im 18. Jahrhundert als auch zum Beispiel in Deutschland die Speisung der Kinder nach dem 1. Weltkrieg (“Quäker-Speisung”).
So entstand also dieses Reservat, welches nun von einem Netz von Pfaden durchzogen ist und vielen Tieren eine Heimat und Schutz bietet. Um die Hauptreserve herum liegen noch viele andere, kleinere und private Reserves, die stellenweise weniger Besucher aufweisen, aber eben auch bei den Führungen vielleicht nicht so gut sind (müsste man versuchen). Wir gehen auf jeden Fall nochmals direkt nach Monteverde und schauen mal…
So sieht das dann aus, wenn sich “Wolkenwald” erstreckt, grün, grün, grün…
Das hört ja gar nicht mehr auf…
Große Tierchen gibt es auch
Gleich am Eingang bekamen wir dann einen ersten Eindruck, da der Tukan und die Brüllaffen schon faszinierend sind
Ca. 50cm lang sind die putzigen Tierchen
Diese Pflanzen sind einfach nur interessant mit den Farben, Formen und Früchten
Auch eine Sache, die es primär nur in den Tropen gibt, sind Früchte und Blüten, die direkt aus dem Stamm wachsen (Durian, Jackfruit, etc.). Effektiv, spart die Grünmasse, spart Wasser
Es ist schon immer wieder klasse, wenn die Lianen selber den Lebensraum für die nächste Spezies bieten. Leben auf Leben auf Leben
Und überall Farben in Hülle und Fülle. Nicht wie in einem bunten Garten, aber mehr als Farbtupfer immer wieder dazwischen. Dafür umso intensiver zwischen dem ganzen Grün
Fast schon durchsichtig
Das gelbt und gelbt
Auch die Schlinger und Würger beeindrucken die Schmetterlinge
Kräftige Rottöne sind einfach schön mit dem Grün
Und wieder Bewuchs auf jeder Stelle, die nicht gerade ganz abweisend ist (was immer das hier sein sollte – hier wächst sogar Moos auf Glas…)
Bromelien als Wasserspeicher für die trockenere Zeit überall und in allen Formen
Wissenschaftler haben allerdings mittlerweile herausgefunden, dass der Baum auch stellenweise Wurzeln entwickelt, die in die Bromelie eindringen. Somit holt er sich dann aus dem Nährstoffbrei in der Sammelstelle wieder etwas zurück – clever…
Das war dann einer der (für mich) schlimmsten Teile im Park. Eine Freibrücke 30m über dem Boden – wunderbar… Was war ich froh auf der anderen Seite zu sein
Ursi hat es gefallen – wenigstens jemand
30 m grün – horizontal ist mir das lieber
Sehr vertrauenserweckend…
Es ist ja nicht so, dass ich ein Problem mit Höhen habe – Berge anschauen ist kein Problem – für mich sind eher die Tiefen das Thema
Hier mal eine Sicht zwischen den Bäumen durch
Damit der Schabernack nicht ausgeht, haben wir mal versucht, wie ein Hase die Nase runzelt
Das kann man als kurze Episode hier bewundern; am Ende dann der alte Test, wie lange man ernst bleiben kann, wenn die andere Seite Gesichter schneidet….
Das ist doch mal eine Baumwurzel…
Abendstimmung – ein letzter kleiner Rundgang
Das ist doch ein Baum!
Und wieder die Schlinger und Kletterer
Der hatte dann noch kurz Modell gesessen
Moos auf Liane im Gegenlicht
Zum Ende dann noch die Extra-Belohnung. Mehrere Affen, die durch die Bäume ziehen Wunderschön. Ursi hat auch eine Affenbrücke gesehen, wo die Mutter einen Baum heranzieht und das Kleine dann über den Arm zum Baum klettert.
Tja, die Extra-Hand ist schon praktisch…
So, wie gesagt heute nochmals…
Wunderschoene Tiere und Natur!