Da wir ja noch irgendwie zurück nach Christchurch zur Post mussten, die Wartezeit aber eben auch so schön als möglich gestalten wollten, hat unser schlaues Orakel (= Wanderführer) dann Mount Thomas (genauer gesagt Wooded Gully) als Zielort ausgespuckt Generell versuchen wir in den DoC (Department of Conservation) Sites zu stehen, da diese eigentlich alle sehr ruhig, sehr günstig (für 2 Personen zusammen ca. 8 €) und auch extrem schön sind (eben Naturschutzgebiete / Rückzugszonen / etc.). Dort ist dann zwar meist nicht viel vorhanden (außer Klo / Wasser), aber wir haben unser Schneckenhäuschen ja dabei und Strom brauchen wir auch nur alle 3 Tage (und wenn es arg wird, dann lassen wir den Motor 30 min laufen…)
So sind wir dann dort angekommen und die alten Tujen vermitteln einen majestätischen Eindruck
Das gibt dann vielleicht eine bessere Größenrelation – die Dinger waren riesig. Stammumfang ca. 6-8m
Unserer Meinung nach der idyllischste Platz an dem wir bisher standen; der Bach rauschte wunderbar, Schatten war da und Milliarden von Sandflies. Die kleinen haben den größeren die Türe aufgemacht Aber egal – wir haben die gesamte Armada von Chemie aufgefahren, die wir hatten und dann ging es gut! Auf jeden Fall war es wirklich toll. Der Regen auf dem Dach hat sich dann auch ganz toll gehört (das Wetter wechselt oftmals sehr schnell hier und der Sonnenschein wurde dann zum Hochnebel / Regen am nächsten Morgen)!
Da wir dann auch etwas Energie wieder verbrauchen wollten (Camper-Nahrung ist nicht immer extrem diätisch, vor allem der Wein ) und die Wandermöglichkeit ja ausschlaggebend für die Platzwahl waren, ging es dann nach einem gemütlichen Frühstück im Wohnwagen (kalt, nass, brr…) dann los. Erst den Summit-Track rauf, dann über den Krater und zurück. In Summe 6h, aber da es erst gegen 21:45 so richtig dunkel wird kein Problem, da kann man so etwas später beginnen, da man definitiv noch Licht-Reserven hat.
Das Tolle sind immer wieder die absolut naturbelassenen Wälder mit den gefallenen Bäumen in den verschiedensten Verfallsstufen
Wie man sieht ist es auch deutlich uriger und vor allem nasser, als Hanmer Springs.
Und wieder ein Prachtexemplar
Hier versteht man dann so richtig, warum es sich um “Temperate Rainforest” handelt – also Regenwald in kühleren Zonen (der zieht sich übrigens in 2 Gürteln im Norden und Süden um die Erde und stellt eine riesige grüne Lunge dar…)
Nun ja, ich hatte ja gesagt, dass es grau, nass und kalt war. Das mit dem kalt ist allerdings relativ… 18° sind vielleicht kühl, beim Wandern und 100% Luftfeuchtigkeit ist es allerdings grenzwertig – also so viel habe ich (außer in der Sauna) noch nicht geschwitzt!
Wunderschöne kleine Stromschnellen
Und immer wieder riss der Hochnebel ein wenig auf und die Sonne war diffus zu erkennen
“Herr der Ringe”?
Was ein Schöner…
Am Rand angekommen
Und wieder zurück in die Suppe nach unten
Glücklich zurück beim Camper (mittlerweile war es dann 20:00), freuten wir uns dann doch sehr über ein leckeres Süppchen mit “Corned Lamb”-Brot (hallo, wir sind in Neuseeland – 4 Mio. Menschen, 10 Mio. Schafe ) als Vorspeise. Ich habe dann noch das Flüsschen zum Waschen benutzt, da die von mir ausgehende Geruchsbelästigung doch schon mittlerweile den Tierschutz alarmiert hatte. Aber das Wasser war noch akzeptabel – auf jeden Fall wärmer als beim 1. Mal in Arthur’s Pass und man kann sich ja auch schnell waschen
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