So, jetzt sind wir hier im Norden in Muang La und da Ursi leider das Klo öfters als geplant aufsuchen muss (armes Ding, aber das musste irgendwann passieren bei den ganzen Küchen, Gläsern, etc. …) machen wir einen Ruhetag, bevor es morgen wieder nach Luang Prabang zurück geht… Der Vorteil ist, dass ich dazu komme meine Bücher zu lesen und meiner Chronistenrolle gerecht zu werden, aber es tut einem schon in der Seele weh jemand so leiden zu sehen. Zum Glück ist der Körper recht gut im Loswerden dieser Dinger und meistens dauert die akute Phase auch nur einen Tag.
Ganz generell müssen wir auch sagen, dass der Norden irgendwie doch enttäuschend ist. Auf der einen Seite kein wirklicher Urwald (zumindest ansatzweise erreichbar), was an den Bombardierungen im Krieg, aber auch an der Abholzung und sehr schlechten Wieder-Aufforstung, liegt. Zum anderen dann aber auch das Nicht-Vorhandensein von irgend etwas anderem interessantem. Die Gäste sind zwar alle begeistert über die Dinge hier, aber ich frage mich manchmal wirklich worüber? Ok, es ist interessant in ein Dorf zu laufen, wo die Leute bisher kaum einen weißen Menschen gesehen haben. Aber das ist irgendwie doch ein wenig wie in den Zoo gehen – wir sind ja keine Anthropologen. Das kann man dann aber auch nur begrenzt machen und ansonsten wird es dann eng. Trecking heißt auf den Feldwegen zu laufen, was man sicherlich kann, aber eben halt alles recht mühsam, da keine Sprache und keine sonstige Infrastruktur. Dazu kommt, dass alles hier in französischer Hand ist von Luang Prabang aufwärts. Das ist fast schon eine Maffia, die sich gegenseitig hilft und die Bälle zuspielt; als Gast ist man da stellenweise doch schon verloren. Da werden dann überzogene Preise für schlechte Dienstleistungen verlangt, so dass man sich schon fragen muss, ob das denn noch alles so normal ist, oder ob man im falschen Film sitzt.
Was ich dann noch viel weniger verstehen kann ist, wenn man ein Resort in einer geographischen Zone, wo die Hauptreisezeit der Winter mit Temperaturen von +6° nachts (tags so 18°) ist, neu errichtet und dann in den Bungalows weder Heizung noch vernünftige Isolation einbaut. Nachts ist es dann auch 6° innen – und das ist saukalt (und wir mögen es ein wenig kühler…). Dann noch dazu ohne irgendwelche vernehmbare Schallisolierung, mit einem Dorf außen herum, dass naturgemäß so ab 06:15 zum Leben erwacht – mit dem dazugehörigem Lärm vom Hahn bis zur Flex und Kreissäge. Da hat sich jemand einfach überhaupt keine Gedanken gemacht und das ist schon schade…
Interessanterweise sind auch die Touristen, die man trifft einem von zwei Lagern zuzuordnen: Entweder die extrem freakigen Rucksack-Touristen mit stellenweise (zumindest fiel uns das so in Luang Prabang auf) furchtbar schlechtem Benehmen und der Mentalität so günstig wie irgend möglich. Oder aber die eher unbedarfte Klientel, die alles toll findet, da man (noch) nicht viel gesehen hat. Für viele ist auch Laos das erste Land in Asien überhaupt. Wie gesagt – es ist spannend
Ehrlich gesagt finde ich den Osten und Vientiane deutlich interessanter. Die Leute sind irgendwie weniger vom Tourismus “versaut” und meines Erachtens auch ursprünglicher. Außerdem gibt es dort – anders als in Luang Prabang – noch ein normales Leben. Der ganze Rest des Landes in den Süden (es sind ja “nur” noch 1.300 km…) muss auch extrem interessant sein. Schauen wir mal – vielleicht kommen wir ja wieder…
Aber jetzt zu den Highlights von Luang Prabang, die es definitiv auch gibt!
Erst einmal starteten wir in den Tag sehr relaxed und mit viel Genuss, da wir ja doch unsere Villen ausgiebig genießen mussten. Alleine der Blick ist pure Entspannung
Und dann eine Runde in den Pool – uah… 17° ??? Vielleicht auch weniger – auf jeden Fall schwimmt man furchtbar schnell
Dann aber los Luang Prabang erkunden. Das Licht war zwar mies zum fotografieren, aber sehen kann man ja. Das mit dem Licht ist ein generelles Problem hier in Laos; morgens ist es meist diesig, tagsüber weiß / diesig und nur abends – so ab 15:45 – wird es dann gut. Aber egal; man kann die Bilder ja nachträglich mit einem Neutraldichtefilter bearbeiten; da bekommt man einen Teil der Probleme weg
Es gibt hier noch recht viel alte Substanz in der Stadt
und dann auch bereits viel renoviertes
ob ich mir so meinen Mittagsschlaf vorstelle?
Tempel sind überall und wirklich omnipräsent – wie auch anders beim geistigen Zentrum des Landes
und auch die Mönchsroben müssen gewaschen werden
Dieser Tempel war dann sehr majestätisch
Und hier ging es 380 (irgend so etwas) Stufen hinauf zu einem anderen Tempel, der die Stadt wunderschön überblickt. Die Plumerien waren zwar gerade leider alle ohne Blätter (zu trocken vermuten wir – viele Bäume werfen hier im Winter auch wegen dem Wassermangel – Regen gibt es im Sommer – die Blätter ab), aber trotzdem imposant.
Die Ameisen wussten auch, was sie wollten…
Oben dann, wie gesagt, der nette kleine Tempel
Duchblicke…
Und Draufblicke
Wieder nach unten (auf der anderen Seite)
Sieht ja romantisch aus, aber ob ich so leben will? Klo im Wald, kein fließend Wasser – das ist übrigens die “Norm” für fast alle Dörfer. Nur die gemauerten Häuser haben ein Plumpsklo. Wasser gibt es an einem Hahn im Dorf, wo sich dann alle waschen. Aber bitte dezent mit Tüchlein an (die ganze Zeit) – also nix Intimpflege… Also ich weiß nicht, Zivilisation hat doch schon ihre Vorteile. Frau möchte ich auf jeden Fall hier nicht sein…
Keine Ahnung, warum der so heißt…
Immer diese Touristen… Aber es war kein Heiligtum, nur “normale” Felsen und ich wollte die Aussicht haben.
So eine Papaya haben wir dann noch nie gesehen – so viele Früchte…
Die Kinder genießen ihre Zeit
Dies ist dann die alternative Brücke in der Trockenzeit – während der Regenzeit muss man 500 m weiter über die Eisenbahnbrücke
Der kleine Wurstel war ganz glücklich, wenn man ihm etwas Aufmerksamkeit schenkte
So viel laufen macht durstig und das ist doch eine Aussicht mit einem Getränk der Wahl
Und weiter geht es – hier kann man die verschiedenen Bauzustände recht gut sehen
Die Blumen waren einfach wunderschön
Überall alt und neu (renoviert)
Und wieder entsteht ein neues Guesthouse
Ihn hatten wir – zusammen mit seinem Reisebegleiter – in Vang Vieng und danach in der Plain of Jars bereits getroffen (wir waren immer im gleichen Hotel); hier liefen wir uns dann rein durch Zufall wieder über den Weg. Die Welt ist klein Spannend ist, dass er Puppenspieler von Beruf ist (ja, so richtig mit großen Puppen im Puppentheater) und 3 Jahre durch die Welt getourt (dabei auch Lettland und Deutschland) ist. Davor hat er den Gollum in einer “Hobbit”-Inszenierung (mit Puppen) gemacht – irgendwie passt die Rolle zu ihm
Und wieder auf der einen Seite die Guesthouses und die Bereiche, wo dann noch lokale Menschen leben
Petanque ist scheinbar sehr populär – auf jeden Fall wurde es sehr emotional gespielt.
Ein wunderschönes Haus im Tempel
Ausbildung zum Hahnenkampf – ein leider sehr populärer “Sport” in Laos (und sehr störend, da die Biester nachts krähen…)
Das “normale” Luang Prabang
Und wieder Tempel
Luxus-Hotels für 400 USD / Nacht (beginnend…)
Und kleine Wege
Local Life
Zum vielleicht schönsten Tempel von Luang Prabang
Nicht böse gemeint – es sah einfach nur so skurril aus
Ein toller Lebensbaum
Hier leben die Mönche (unter anderem)
Stupas überall
Wieder ein paar Guesthouses – einfach nur als Kontrast
Und der Tempeleingang
Dann fanden wir einen weiteren alten, schönen Tempel kurz bevor es zu dunkel zum fotografieren wurde
Jetzt aber schnell zur Messe
Ein interessantes Gewächs für die Stadt
wunderschöne kleine Seitenwege
und wirklich schöne alte Gebäude überall
Der letzte Tempel war dann sehr “auf den Hund” gekommen. Aber es zeigt sehr stark das Verständnis der Buddhisten zu Tieren – es wird nichts gemacht (weder positiv noch negativ). Prinzipiell aber ein eher wohlwollendes Miteinander
So feuert man in Laos an – mit Kokosschalen
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