So, wir sind also in der Plain of Jars (Ebene der Krüge), das Bett ist mörderisch hart (das ist das schlimmste, das wir je hatten) und die Hähne krähen um 06:30. Also gut, schreibe ich halt Blog. Was macht man sonst schon um diese Zeit (noch) im Bett… Wir gehen halt so richtig (für unsere Verhältnisse) früh ins Bett (11:00 Licht aus – das gab es ja noch nie…), dann passt das schon. Heute geht es ja auch wieder weiter nach Luang Prabang und bei 250 km ist ein früher Start auch nichts schlechtes, da wir sicherlich 6-7h unterwegs sein werden. Früchte haben wir gestern auch schön gekauft, so dass einem gemütlichen Mittagspicknick nichts im Wege stehen wird
Nun also noch ein paar Eindrücke und Bilder von unseren Erlebnissen gestern, welche man gelinde gesagt und dem Arbeitstitel “Auf den Krug gekommen” zusammenfassen kann. So viele haben wir dann doch nicht erwartet und wir waren nur bei 3 Fundstellen. Es gibt in Summe wohl an die 70, aber stellenweise doch sehr, sehr gut versteckt (also ohne lokalen Führer kaum zu finden, da fast keine Beschilderung vorhanden). Einige würden wir aber doch gerne noch anschauen – so versteckte im Wald mit alten Bäumen, wilden Orchideen, etc. Da das Gelände um die Krüge (zumindest wo das so angegeben ist) vom MAG (eine Art Kampfmittel-Beseitigungsdienst) geklärt wurde, ist das auch – zumindest von der Seite – sicher. Die Natur ist dann eine andere Sache, aber das hatten wir ja bereits…
Der 1. Platz war dann auch der touristisch am meisten erschlossene. Trotzdem bleiben die Lao gelassen und ruhig und genießen die Gemütlichkeit
Nur keine Hektik aufkommen lassen
Und ein Spielchen geht immer
So, das sind also die Krüge… Das hier war aber auch das größte Exemplar von allen – muss ein sehr mächtiger (starker?) König gewesen sein, der da beerdigt wurde. Ach ja, man weiß ja nicht sehr viel von der Kultur, aber es sollen wohl so etwas wie Urnen sein, da man Asche, Knochensplitter und ein paar Grabbeigaben gefunden hat (was die Plünderer dann so übersahen). Unterirdisch sind dann wohl noch weitere Grabkammern / Grabstätten, was den Verdacht erhärtet. Die Krüge selber sind entweder aus Sandstein oder Granit gehauen (ein Stück) und oftmals ursprünglich mit einem Deckel versehen gewesen (bei manchen bin ich mir nicht sicher, da kaum ein Rand sichtbar war). Auf jeden Fall eindrucksvoll und imposant
Der Stein kam wohl immer aus der Nähe – hier der lokale “Steinbruch” und auch vielleicht Opfer- und Kultstätte? Auf jeden Fall eine sehr schöne Höhle mit einem “Kamin”
Touristen, Touristen
Das ist das traurige Erbe der US-Bombardierungen. Die Amerikaner werden sich noch einige Fragen gefallen lassen müssen bei diesem grausamen geheimen Krieg gegen ein Land, das keinen Krieg erklärt hatte. Vor allem der Einsatz von Clusterbomben, die ja nur Menschen töten und fast keine Infrastruktur kommt dann schon einem Genozid gleich
So verstreut liegen die Krüge dann herum…
Und ein Exemplar (ich glaube auch das einzige) mit einem Deckel
Hier kann man sehen, wie die geräumten Bereiche markiert sind. Alles innerhalb der weißen Begrenzung ist “clean”. Beim Bild ist der Weg (zwischen den weißen Markierungen) geräumt
Also hier links und nach vorne…
Von der 3. Fundstelle mal das Plakat. “Nur” 22 nicht explodierte Sprengkörper… Da spielen Kinder mit, Bauern graben ihre Felder um und immer wieder passiert etwas
Nachdem wir dann die 1. Stelle verlassen haben, machten wir uns auf die Suche nach der 2. was nicht so ganz einfach ist, da die Beschilderung zwar vorhanden ist, man aber immer sehr genau schauen muss
Der Weg war dann schon deutlich rauer, aber dafür wunderschön.
Es gab auch ein kleines süßes Erlebnis an der Brücke. Auf einmal hören wir ein “WÄääng”, schauen rum – kein Vogel, nichts. Wieder “WÄääng”. Auf einmal fällt uns das kleine Wasserbüffelkalb auf, das dann auch wirklich diese Geräusche machte und auf den Ruf von Ursi “WääÄÄng” hin kam es auch näher. Völkerverständigung Aber warum muss eine Kuh auch “Muh” machen; ist halt hier eine Fremdsprache
Schöne kleine Details
Boule (Petanque) wird auch gespielt
Das war dann der (Fuß)-Weg zur 2. Stelle.
Traumhaft schön, vor allem der Platz selber mit den Bäumen und der Ruhe und dem Frieden außen herum. Vor allem, dass keine Verkäufer einem laufend etwas anbieten, tausende von Touristen herumflitzen, etc.
Der Baum war schon majestätisch
Und dieser hier ist wohl aus seinem Blumenkübel herausgewachsen
Alle möglichen Formen, Farben, Flechten
Der weitere Weg zur 3. Stelle war dann auch sehr schön
Der lokale “Gasthof”
Zum Glück war eine andere Gruppe vor uns gelaufen – so konnten wir den Weg finden. Besonders vertrauenserweckend sah die Brücke allerdings nicht aus
Entsprechend skeptisch bin ich auch…
Durch die Felder in Richtung Fundstelle…
Wie alt das Brett wohl sein mag, damit es so ausgewaschen ist?
Überall Gärten
Und ganz tolle Blumen
Ja, wir sind da!
Die Stelle hier hatte die besten Flechten und eine wieder ganz andere Stimmung
Etwas Bäume, etwas Blick
Die Regenzeit muss sehr ergiebig sein…
Und noch ein wunderschönes altes Brett (nein, der Bildschirm ist nicht kaputt – das ist schwarz / weiß )
Fernblicke mit Bambus…
und Reis
Die Begrenzungsreihen sind auch schön
Auf der Rückfahrt dann noch ganz tolle Abendstimmungen mit dem roten Sand
Fahren ist staubig…
Und jetzt aber zurück zum Abendessen – Hunger!
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