Besonders großes oder ereignisvolles hat sich ja nicht wirklich ereignet außer, dass wir unser Domizil von Ajaccio nach Osten ans Cap Corse, genauer gesagt Saint-Florent (gegenüber von Bastia) verlagert haben… Das Wetter in den Bergen ist die ganze Zeit mehr als durchwachsen (2-3 Blitze in der Wettervorhersage sind immer spannend beim Wandern) und hier ist es schön sonnig mit tollem Wasser
Den letzten Abend in Ajaccio wollten wir dann noch so richtig genießen und zogen also wieder los in den Hafen- und Flanier-Bereich. So richtig was los war ja nichts, da unter der Woche, aber ein paar nette Plätzchen fanden wir dann schon…
Ein Gläschen in Ehren kann keine verwehren
Das mit den Ledersesseln auf dem Gehweg als Café geht natürlich nur in einem Land mit überwiegend sonnigem Wetter…
Unsere Ankunft in Saint-Florent war dann erst einmal geprägt von der üblichen Suche nach einem netten Campingplatz. Was ein Schrott da auf dem Markt ist, kann man sich gar nicht vorstellen – entweder super-direkt an der schnellen Bergstraße, wo jeder Biker erst einmal den Gashahn bis zum Anschlag aufreißt (und entsprechend röhrt), oder aber so hässlich und grausam in der Umgebung, das man nicht vor dem Wagen hocken will. Wir fanden dann einen recht netten in einer Sackgasse am Meer und durch die Standortwahl auf dem Platz bekommen wir von der Bergstraße nichts mit Das ist jetzt so richtiges Südeuropa-Feeling mit Sonne, Draußen und Gemütlichkeit. Mobile Klimaanlage haben wir ja dabei, so dass da auch nichts anbrennt (bei abends 24° schläft es sich ausgezeichnet im Camper
)…
Abends dann zum Anschuppern in die Altstadt, die wirklich einfach charmant ist. Dabei trafen wir dann diesen süßen Liebesstaubsauger, der einfach zu jedem und allen freundlich war und sich seine Streicheleinheiten überall abgeholt hat.
Das Wetter war zwar noch etwas grau und bedeckt, aber es war ein guter Start
Die obligatorische Kirche auf dem Marktplatz
Die Verzerrungen sind übrigens durch das 17mm-Objektiv (Weitwinkel) bedingt und ich war einfach zu faul, das jetzt alles in Lightroom oder Photoshop zu korrigieren (außerdem wird dabei ja nur “rechnerisch” korrigiert, so dass Informationen entweder verloren gehen oder artifiziell hinzugefügt werden). Stimmungsvoll ist es trotzdem
Die Brunnenspeier waren besonders süß
Dieses Restaurant (nein, wir waren nicht drin), hat wirklich einen tollen Blick. Die Bar darüber (wo wir sitzen) ist aber auch sehr anspruchsvoll von der Aussicht
Die Festung, die der Stadt ihre eigentliche Bedeutung gab. Später kommt das gleiche Bild nochmals bei anderem Wetter…
Am nächsten Tag war dann ein Ausflug nach Bastia angesagt… Die Stadt sollte (laut Reiseführer) sehr schön sein, was man auch bedingt bestätigen kann. Sie könnte sehr schön sein, wenn sie besser erhalten wäre. Aktuell macht sie irgendwie den Eindruck von Valetta (Stadt auf Malta), eine alte Person, die mal sehr schön war, aber doch schon reichlich (nach zu viel Feiern und Freuden) heruntergekommen ist. Der Lack und die Schminke ist weg, aber die Basis ist noch gut
Egal – es gibt auf jeden Fall eine “obere” Stadt (in der Zitadelle) und den Rest (auch Altstadt). Die Zitadelle per se ist auf jeden Fall ein eigener Bereich (Stadt in Stadt) und auch – unseres Erachtens – von anderen Menschen bewohnt. Generell findet man in Bastia sehr viel arabisch sprechende Männer (die Frauen sind ja nicht so sehr unterwegs…) und es wirkt stellenweise sehr befremdlich / beängstigend (nicht unfreundlich gemeint, aber 30 Männer (und nur) in einem Café laden nicht gerade weibliche Gäste ein). Also erst einmal die Zitadelle… Kleine, gerade Gassen (ähnelt in der Struktur anderen Zitadellstädten wie Cadiz, etc. sehr stark), strategische Bewehrungen, Mauern, Garnison… Allerdings fast Alles leer
Hier wird demnächst wohl kein Brot gebacken werden
Uns verdrießt das nicht allzu sehr und der Crèpe mit Käse und Pilzen war exzellent
Na dann guten Appetit…
Wie gesagt – es ist schon recht schäbig, aber eben auch mit Charme
Teil-Renovierung ist das Zauberwort
Links Bastion, Mitte Marktplatz, Horizont Meer
Wie gesagt – kleine Gassen
Und schmale Treppenaufgänge
Stege, Brückchen, Wege – wer immer das geplant hat. Oftmals hat man den Eindruck die Spannbögen dienen nur der statischen Halterung
Bastia ist eine Hafenstadt…
Die Endhäuser der Zitadelle haben grandiose Blicke
Bye-bye…
Der Sporthafen (in der unteren Altstadt)
Erhaltungsstufe 0
Aber auch immer wieder Farbtupfer…
Nochmals ein paar Impressionen der Altstadt unten. Etwas neuer als die Zitadelle, aber ähnlich eng
und nichts los…
Auf einer zugemauerten Türe hat dann ein guter Karikaturist tolle Dinge gemalt
Also wir fanden es genial
Wieder zurück zum Auto von der unteren Stadt hoch vorbei an Häusern, die leider wirklich noch bewohnt sind. Stellenweise ist dann im 4. Stock ein neues Fenster… Grausam
Sozialer Wohnungsbau?
Auch hier wohnt man – allerdings leider primär Leute aus dem Magreb
Ich konnte nicht anders… Bei dem Bild musste ich den Rahmen rum machen, obwohl ich das sonst meist nicht so schön finde; aber hier passt es…
Oben angekommen rangen wir uns dann doch noch dazu durch, bei einem auf den ersten Blick sehr guten Restaurant etwas zu essen (zumindest Vorspeisen…). Es kam dann, wie leider so oft in Frankreich – ein Teil (die Vorspeisen) war richtig gut, das Hauptgericht na ja und der Preis ziemlich hoch. Schade eigentlich, aber da kocht man dann wirklich lieber selber, da man in Summe deutlich mehr Qualität und auch Spaß bekommt
Aber der Blick war schon toll!
Um das eben gesagt mal nachvollziehen zu können ein paar Beispiele für unsere Küche:
Gedämpfte Kalbsniere in einem feinen Sud aus Gemüse, indischen Gewürzen und Steinpilzen mit Chanterelle auf Linguini
Kalbsnieren mit Essig-Honig-Sauce und frisch gestoßenem Pfeffer
Hasenkeule
Kaninchenleber auf Rucola-Salat mit Tomate und Fenchel
…
Tags drauf machen wir dann eine lange Wanderung, von der es aber keine Bilder gibt – war einfach nur schön die Küste langzulaufen, baden und gemütlich sein
Abends dann nochmals raus und ein paar Bilder mit der Linhof machen (Licht war schön). Dabei hat Ursi dann die Zeit, bis ich endlich meine Aufnahmen gemacht habe, optimal genutzt und (wie schon sehr oft) auch tolle Bilder für den Blog gemacht. Die neue Kamera hat ihr sichtlich Freude bereitet.
Der Schwärmer im Flug ist cool
Wunderschöne Blumen
Stimmung!
Das war mein Primärmotiv – die Klippen hier um den Ort herum
Danach dann nochmals ins Städtchen und die tolle Stimmung ausgenutzt…
Nein, das ist keine Wüste, das ist oben auf der Zitadelle und die Fellachin rechts ist Ursi
So sieht das schon viel freundlicher aus
Sichtlich gefällt es
Das Licht war aber auch toll
Wieder an unserem Stammplätzchen im Café über dem Wasser
Es wird abends
Und Saint-Florent legt sein Nachtkleid an
Am nächsten Morgen bin ich dann nochmals raus, da ich die Kirche von Patrimonio, die toll in die Landschaft passt, aufnehmen wollte
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