Nachdem uns das Wetter ja aus Zion vertrieben hat (hmmm… eine interessante theologische Aussage steckt da auch dahinter ), fanden wir einen Unterschlupf (etwas Wärme, nicht so viel Wind und keine Touristenherden wie im Death Valley) im Valley of Fire. Dieses ist der 1. Staatspark, der in Nevada geschaffen wurde (muss nicht viel heißen, die meisten der Staaten hier sind recht jung – Arizona wurde 1912 gegründet
) und eine knappe Autostunde von Las Vegas entfernt. Eingebettet zwischen Lake Mead (einem riesigen Stausee mit dem Hoover-Damm am Ende) und Las Vegas ein eigentlich unscheinbarer Platz in der Mitte von Nichts (davon aber sehr, sehr viel…). Im Sommer mörderisch heiß (wie alles hier), im Winter recht moderat. Vor allem das coole dabei ist, dass es zwar auch viele Touristen gibt, aber die gehen abends wieder
(der Slot ruft…). Sprich es bleiben eigentlich nur ein paar Hardcore-Camper übrig und die verteilen sich (zumindest jetzt) sehr gut.
Alleine schon die Einfahrt zum Campingplatz ist klasse
und der Platz selber dann eigentlich kaum zu toppen…
Ursi gefiel es auf jeden Fall
Ein klein wenig beängstigend ist der Felsen über einem ja schon, aber der liegt da 50 Millionen Jahre, da wird es auch die paar Tage noch halten
Die Landschaft ist surreal, total zerklüfteter, roter Sandstein (eigentlich kein Stein – das Zeug ist wirklich weich und bröselt sofort) in den wildesten Formen
Frauchen mit Hund
und wunderschöne Stimmungen im Abendlicht
Wir hatten in der 1. Nacht extrem viele Wolken (das war das Schlechtwettersystem, was dann nach Zion und weiter hoch zog), bei uns brachte es Regen, in den Bergen 20cm Neuschnee…
Am 2. Abend war die Stimmung noch romantischer
Am nächsten Morgen dann konnten wir die putzigen kleinen Nager, die überall rumflitzen beobachten…
Hier noch ein 1-Minütiges Filmchen (in der Mitte ist ein kleiner Rucker, da der Kopf des Stativ leider nicht ganz so gleitend zu bedienen war, wie ich das wollte… )
Allerdings sollte man noch erwähnen, dass die kleinen süßen Dinger nicht ganz so harmlos sind, wie es den Anschein hat, da viele von Ihnen Träger des Beulenpest-Erreger sind und daher weder angefasst, noch tote Tiere aufgehoben werden sollen… Tja, wer denkt schon, dass diese uralte Kulturkrankheit, die man für lange vergessen glaubt, hier so einfach vorhanden ist? Generell gibt es hier schon ein paar interessante Tiere (jetzt gerade nicht sonderlich viel, da es zu kalt ist) – Klapperschlangen, giftige Echsen, Spinnen (Vogelspinne, Schwarze Witwe, …) – na prima
Was gut, das wir nicht im Sommer hier sind, aber bei 46° wäre das auch kein Spaß…
Die Natur hat schon interessante Dinge hier geschaffen.
So wird recht oft der Sandstein unregelmäßig abgetragen, so dass innen Säulen und Kammern entstehen. Von außen wie eine Wohnung mit Fenstern
Innen aber filigran und wunderschön
Man kann sogar drinnen reinkrabbeln – fast wie bei Meister Yoda
Und die Menschen sind hier auch schon seit ca. 4000 Jahren aktiv, was die alten Felsenzeichnungen dokumentieren – erst die Jäger und Sammler, später die Azteken (etwas weiter nach Osten, ok), dann die Indianer… Und viel später dann die Europäer als Landräuber
Das ist aber Alles nur ein kleines Vorspiel zu den eigentlichen Highlights, die es hier gibt – die Farben der Sandsteine… Eine pure Orgie in Gelb- Rot- und Orangetönen mit grünen und wei0en Beimischungen
Damit man sich das in der Gesamtheit etwas besser vorstellen kann mal 2 kleine Videos von der Plattform 2 (in der Mitte des Ganzen). Einmal nach Norden, einmal nach Süden
Am Ende der Straße gibt es dann die Möglichkeit auch ein wenig zu laufen, was absolut toll wurde – der Walk ist zwar klein, dafür aber wunderschön. Beginnend mit den ganzen Steinen in den verschiedensten Stufen der Abschleifung
Übergehend zu den wunderschönen Farben und Formen
Hin zu einer Schlucht, die wirklich wunderschön ist
Am Ende dann wieder Farben im Rausch…
Die Stufen waren auch einmalig…
Die Natur schafft es immer wieder uns zu verblüffen – diesmal die Schattenfledermaus mit Herz
Ja, das sind die Eingeborenen… Laut, hektisch, dumm (was man so versteht, wenn man zuhört) und leider furchtbar viele… Vor allem aber so unvorsichtig und leichtsinnig – mich wundert immer, dass nicht deutlich mehr passiert. Mit welchen Schuhen und Ausrüstung viele Leute die Touren machen ist schon faszinierend. Aber zum Glück wird es schnell wieder ruhig nach solchen Touristen
Die Landschaft ist schon gigantisch
Irgendwie fühlt man sich auch laufend beobachtet
Und noch ein paar tolle Formen
Das war einer der schönsten Steine überhaupt
Auch Einwohner
Am nächsten Tag gingen wir dann erst einmal die Batterie des Camper wechseln, da diese schon die ganze Zeit schwächelte, in der Nacht dann aber meinte endgültig den Geist aufzugeben. Der Camper hat zwar 2 (eine für das Auto, eine für den Camper), aber wenn die Camper-Batterie stirbt, dann geht leider sowohl der Gas- als auch Kohlenmonoxid-Sensor los und dieses Biep, Biep hält keiner (lange) aus. Man macht sich vor allem viele Freunde, wenn man den Generator um 02:00 morgens laufen lässt, aber zum Glück hatten wir keine Nachbarn… Mit dem Boost klappte es dann zu einer unruhigen Nacht (immer dieses Hören, ob der Biep wieder kommt…) und dann halt der neuen Batterie – aber zahlen ja nicht wir
Zur Belohnung haben wir unser Zuhause etwas verschönt – zu Campen bedeutet ja nicht unbedingt nicht stilvoll zu reisen
Am Ende des Tages dann noch eine kleine Wanderung um die Beine zu vertreten und dabei dann wieder wunderbare Farben und Formen
Bis zum Ende des Canyon of Fire
Die Natur ist schon wieder putzig – kleine behaarte Käfer (für die Hitze)
Fiese Stacheln – für die Fresser…
Und – hey, wir sind bei Las Vegas – die Hochzeitsgruppen, die mit 2 gigantischen Stretch-Limousinen angefahren kommen
Zum guten Ende dann wieder ein zünftiges Feuerchen, lecker Gegrilltes und morgen geht es weiter
Da der Norden immer noch furchtbar kalt mit viel Schnee ist, ziehen wir gen Süden. Dort gibt es die Sonoran-Wüste, wo es die wunderschönen Finger- und Orgel-Kakteen gibt. Ein paar Tage dort, etwas Gran Canyon (was wahrscheinlich ähnlich touristisch wie Death Valley ist) und dann noch zum Ende ein paar Tage Pazifikküste, bevor es dann am 11.03. weitergeht.
Also der nächste Beitrag kommt, aber erst in ein paar Tagen
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